008 by Talkshow mit dem Tod

008 by Talkshow mit dem Tod

Autor:Talkshow mit dem Tod [Tod, Talkshow mit dem]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-11-21T17:54:02+00:00


Noch bevor der Name Urran fiel, sprühte ein Irrlicht um den Funkempfänger des Showmasters. Das Sprühen dauerte fast zwan-zig Minuten an. Dann hatte die Polizeistation, die die von Moy sein musste, doch ihren Versuch aufgegeben.

Canvass schaltete seinen frisierten Empfänger noch nicht ab. Die Funken sprühten jetzt sekundenlang in anderem Rhythmus. Dann erst schaltete er das Gerät wieder ab und verließ das Arbeitszimmer.

Vor dem Tablett blieb er stehen, entspannte sich und sah zufällig auf die Küchenuhr.

Als er die Küche betreten hatte, hatte er auch zur Uhr gesehen.

Innerhalb von ein paar Sekunden, die man für drei, vier Schritte benötigt, war es über eine halbe Stunde später geworden?

Canvass wurde bleich.

Wieder fehlte ihm die Erinnerung an das, was in dieser halben Stunde geschehen war!

Es nimmt überhand!, schoss es ihm durch den Kopf.

Aber jetzt hatte er doch nicht im Studio vor einer Fernsehkamera gesessen! Zerstörte diese neue Gedächtnislücke nicht die Verbindung, die er gedanklich geknüpft hatte? Hatte das eine mit dem anderen doch nichts zu tun?

Ich muss zum Psychiater oder zum Psychotherapeuten, dachte er entschieden. Es ging nicht an, dass diese Gedächtnisstörungen immer wieder auftraten. Es musste doch eine Möglichkeit geben, sie zu unterbinden!

Er entschloss sich, noch am Nachmittag einen Spezialisten aufzusuchen.

Aber was war in dieser fehlenden halben Stunde geschehen?

*

Constabler Urran hätte es ihm sagen können …

Mit beträchtlicher Wut im Bauch war er hinausgestampft, hatte sich in seinen Morris geschwungen und war losgerattert. Sein Funkempfänger lief.

Plötzlich knackte er laut. Jemand war in der Nähe auf Sendung gegangen. Aber nur zwei Worte kamen undeutlich durch, dann war die Verbindung tot. Urran glaubte die Stimme Cavendishs gehört zu haben, war sich aber nicht ganz sicher.

Er machte sich keine Gedanken, warum die Verbindung wieder abgerissen war. Offensichtlich hatte der Sender es sich wieder anders überlegt.

Urran gab Gas. Er jagte mit Bleifuß durch die Kurven. Der Morris schlingerte hin und wieder gefährlich. Doch der Constabler behielt die Kontrolle über seinen Wagen. In Gedanken malte er sich schon aus, welche ausgesuchten Höflichkeiten er diesem Kerr an den Kopf werfen würde. In diesen Dingen hatte er noch nie ein Blatt vor den Mund genommen und machte auch vor höchsten Vorgesetzten keinen Kotau. Vielleicht war das der Grund, weshalb er als das größte Arbeitspferd im Bezirk immer noch nicht befördert worden war.

Wieder eine Kurve … weit konnte es bis Inverness nicht mehr sein.

Bald mussten schon die ersten Häuser in Sichtweite kommen.

Da sah er es aus den Augenwinkeln aus dem Funkgerät kriechen.

Nebel?

Seit wann war Nebel grünlich fluoreszierend, und wieso konnte er im Wagen entstehen?

Urran wandte den Kopf, starrte das nebulöse Etwas an. Wie mit gierigen Tentakeln kroch es aus dem Funkgerät, dehnte sich aus, wurde stabiler …

Urran schrie auf.

Gerade noch rechtzeitig riss er den Kopf wieder herum und nahm wahr, dass er dabei war, aus der Kreuzung getragen zu werden. In einer Panikreaktion riss er das Lenkrad herum. Das Spiel machte der altersschwache Wagen nicht mit und brach aus. Schleudernd raste er auf die andere Seite der Straße zu. Urran trat Kupplung und Bremse gleichzeitig. Der Wagen drehte sich noch einmal und rutschte dann seitlich in den Graben.



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